Nein, es war kein Besuch außerirdischer „Quallenmenschen“ die sich im Schatten des Witzheldener Fernsehturms über den Platz schubsten.

Der skandinavische Trendsport „Bubble Soccer“ feierte bei der Familienolympiade des TV Witzhelden Premiere.

Umhüllt von durchsichtigen, aufblasbaren Plastikbällen treten die Spieler gegeneinander an. Wie beim Fußball ist es das Ziel, den Ball ins Gegnerische Tor zu bringen. Doch Ballführung und Torschüsse sind in dieser Montur ganz schön kompliziert. Das erwies sich auch am Samstag beim Turnier auf dem Sportplatz am Scharweg.
Mehr Begeisterung für den Sport

„Die Dinger sind richtig schwer und das Ganze ist super anstrengend“, verriet die Vorsitzende des Turnvereins, Astrid Knoblauch. Allerdings tue die Ball-Garderobe der Körperspannung sehr gut. Die Idee, die 14 Kilo schweren Bälle anzuschaffen, hatte die neue Jugendwartin des Vereins, Nina Windmann. „Sie ist am Puls der Zeit. Und wir hoffen, wieder mehr Kinder und Jugendliche für den Sport begeistern zu können“, sagte Knoblauch. Feste wie die Familienolympiade seien vor einigen Jahren noch ein großes Ereignis mit vielen Besuchern gewesen. Nun müsse sich der TV Witzhelden, wie andere Vereine auch, schon etwas einfallen lassen, um die Besucher zu locken. Bei der Olympiade stellten sich die Abteilungen von den Turnern über die Badminton-Spieler bis zu den Skiläufern vor. Und die Sportler aller Disziplinen fragten beim Vorstand an, wann sie einmal beim Bubble-Soccer auf den Platz dürften.

Das Umwerfen des Gegners ist beim Bubble Soccer sogar ausdrücklich erwünscht.

Beim Turnier am Samstag zeigte sich auch die Kehrseite. Denn bei strahlender Sonne wurde es in den Bällen hübsch warm. Zwar sind die Bälle nach oben und unten offen. Vom Prinzip sieht die Konstruktion aus wie ein überdimensionaler ausgestochener Apfel. In der inneren Röhre gibt es Griffe zum Festhalten. Die Sonneneinstrahlung von außen und die Wärme von innen zeigte beim Turnier schnell Wirkung. Immer wieder hievten die Spieler den Ball über den Kopf, um sich einmal kurz den Wind um die verschwitzten Trikots streichen zu lassen. Und dann ging es wieder auf den Gegner los. Kopfüber ging es auf den Boden, die Füße gen Himmel. Das Umschmeißen des Gegners ist ausdrücklich erlaubt.

„Das sieht wild aus, tut aber nicht weh“, versicherte Knoblauch, die mit den Vorstandskollegen gleich alle Bälle ausprobiert hatte, nachdem sie geliefert worden waren. Mindestens zwölf Jahre alt muss ein Spieler beim Bubble Soccer sein. Und größer als 1,90 Meter geht auch nicht.

Man kann beliebig oft wechseln

Gespielt wird mit fünf Personen pro Mannschaft. Während eines Spiels kann beliebig ausgewechselt werden, und das Spiel dauert auch nur zweimal fünf Minuten. Es dürfen nur Spieler umgeworfen werden, die sich im Ballbesitz oder auf dem Weg dorthin befinden. Und die skandinavische Regel besagt, dass ein Spieler der am Boden liegt, in Ruhe gelassen werden soll. Die Tore beim Bubble Soccer entsprechen der Größe von Handballtoren. Das Spielfeld hat mit 30 mal 15 Meter eine erträgliche Größe.