Vom kleinen Dorfverein zu einer Badminton-Hochburg hat sich die Federballabteilung des TV Witzhelden in 49 Jahren entwickelt

Die Entwicklung der Abteilung war über die Jahre hinweg geprägt durch viel Geselligkeit und engen Zusammenhalt, aber auch durch einen gewissen sportlichen Ehrgeiz. Entscheidend für die überaus positive Entwicklung in den vergangenen 49 Jahren war besonders die personelle Kontinuität mit Weitblick der Verantwortlichen für das Wichtige einerseits aber auch für das tatsächlich Machbare andererseits. Letzteres gilt besonders auch für die finanziellen Aspekte.

Ohne das große Maß an Idealismus der „Damaligen“ und „Heutigen“ wäre Badminton in Witzhelden nicht das, was es heute ist: eine Badminton-Hochburg.

Die aufgezeichneten beiden Tabellen aus dem ersten Jahr und aus dem erfolgreichsten Jahr veranschaulichen den sportlichen Werdegang in den 49 Jahren Badminton im TV Witzhelden.

Tabelle der ersten Saison 1960/61
2. Kreisklasse Süd I b

BSC Kieserling II 5 39:16 8:2
TV Ohligs II 5 39:16 8:2
BC Monheim II 5 34:21 6:4
WMTV Solingen II 5 25:20 6:4
TV Witzhelden 5 13:42 2:8
TTC Hiddinghausen 5 5:50 0:10

Halbzeit-Tabelle Saison 1996/97
2. Bundesliga Nord

1. TV Witzhelden 7 36:20 11:3
2. VfL Berliner Lehrer 7 35:21 10:4
3. 1. BV Mülheim 7 34:22 10:4
4. VfL Hamburg 93 7 31:25 10:4
5. TuS Gildehaus 7 27:21 9:5
6. BC Phönix Bonn 7 23:33 4:10
7. Ohligser TV 7 23:33 2:12
8. Union Lüdinghaus 7 9:47 0:14
Die Ursprünge

Gegen Mitte / Ende der
fünfziger Jahre kam
in unserer Gegend
das Federballspielen als sommerlicher
Freizeitsport groß heraus. Ohne dass es
damals schon gewusst werden konnte, entstanden in dieser Zeit die Vorläufer der Badminton-Abteilung an zumindest drei verschiedenen Orten und zwar in Leichlingen-Freienhalle, in Leichlingen-Metzholz und in Pattscheid-Diepental. An diesen Orten wurde – mehr oder weniger unabhängig
voneinander – im Freien Federball gespielt.

Diese Orte allerdings unterschieden sich von reinen
Urlaubs- oder Freizeitplätzen dadurch, dass auf einer
selbsterbauten Anlage mit viel Ehrgeiz und nach
richtigen Regeln gespielt wurde – wenn auch zumindest
in Freienhalle und Metzholz, zuerst mit Tischtennis-
schlägern.

Die Anbindung an den Turnverein Witzhelden

Einer mündlichen Überlieferung zur Folge suchte nach
der Fertigstellung der Witzheldener Schulturnhalle in der Zeitungsanzeige der Witzheldener Rudi Erz Interessenten zum Federballspielen. Leider konnte diese Anzeige, vermutlich aus dem Jahre 1959, bisher nicht aufgefunden werden. In dieser Zeit wurde nun Roland Breidenbach aus der aktiven Freienhaller-Gruppe auf den noch sehr losen Witzheldener-Kreis aufmerksam. Roland wurde dort sehr bald der Aktivposten und gewann einen kleinen Kern anderer Badminton-Interessierter um sich. Damals waren die meisten noch keine 20 Jahre alt und regelten größtenteils alles selbst. Die enge Anbindung an den Turnverein Witzhelden war dadurch vorgegeben, dass Roland Breidenbach und Ulrich Henkels schon seit mehreren Jahren im TV Witzhelden Handball spielten.

Auf Initiative von Roland wurde nach unkomplizierten Vorbesprechungen mit dem Vorstand des TVW unter der Leitung von Karl Schäfer die BADMINTON-Gruppe eine ordnungsgemäße Abteilung des TV Witzhelden. Am 7. Mai 1960 beantragte die Abteilung die Aufnahme in den BADMINTON-Landesverband NRW. Mit Wirkung vom 1. Juli 1960 nahm der Verband den TV Witzhelden als ordentliches Mitglied unter der Mitglieds-Nummer 121 auf.

Die ersten Mannschaftsspiele

Während die ersten kleinen Federbällchen in der kleinen
Flamerscheider Schulturnhalle mit ihrem einen Spielfeld bereits 1959 flogen, startete der reguläre Mannschafts-Spielbetrieb 1960.

Der älteste vorliegende Spielbericht datiert vom
7. August 1960. An diesem Tag fand das erste
Mannschaftsspiel, ein Freundschaftsspiel gegen SC
Cronenberg in Cronenberg statt. Das erste
Meisterschaftsspiel absolvierte der TVW am 25. September 1960 in Witzhelden gegen BC Monheim II. Das spiel wurde mit 2:9 gegen die bereits erfah-
reneren Monheimer
verloren. Von diesem Spiel kann über
eine besondere Begebenheit mit einem der großen Badminton-Pioniere unserer Gegend (Günter Pax) berichtet werden.

Recht zufrieden mit der ehrenvollen Niederlage erklärte Roland beim Verabschieden an Günter Pax gerichtet: „Och, in den nächsten Jahren werden wir sicher auch noch besser werden“. Darauf der Monheimer kurz und trocken: „Oder auch nicht!“. Nun, dass sich die Befürchtungen des Günter Pax als unbegründet herausstellen sollten, das wissen wir heute natürlich schon lange. Den ersten Sieg gab es übrigens am 27. November 1960 im Heimspiel gegen TTC Hiddinghausen mit 8:3.

Bereits ein Jahr später zur Saison 1961/62 meldete der TV Witzhelden eine Jugend zur Meisterschaftssaison. Zu diesem Zeitpunkt waren die Federballer die einzige Abteilung im TVW mit einer Jugendmannschaft. Die kleine Abteilung mit ihren praktisch nur jungen Mitgliedern tat sich die ersten Jahre doch recht schwer. Es gab zwar immer wieder eine Reihe von Interessenten, aber in der kleinen Sporthalle war es eine kaum lösbare Aufgabe, in zwei Stunden pro Woche auf einem Spielfeld eine größere Anzahl von Mitgliedern zu beschäftigen. So blieben auf die Dauer nur die
Unentwegten oder die Geduldigen. Auf ein Hinzukommen von bereits spielerfahrenen Badminton-
freunden konnte kaum gehofft werden.

Die besseren Zeiten

Die „besseren Zeiten“ für die Abteilung begannen so recht erst nach der regionalen Neugliederung und
dem Anschluss von Witzhelden zu Leichlingen im
Jahre 1975.

Es mag aus manch-
erlei Gründen der
Verlust der Witzheldener Eigenständig-
keit zu bedauern
sein, den Sportver-
einen und der Entwicklung der sportlichen Möglichkeiten jedoch kam die Eingemeindung
sicher zugute.
So konnte auch ab 1975 die Badminton-Abteilung davon
profitieren. Mit der Realschulturnhalle in Leichlingen stand jetzt eine Fünffelderhalle zur Verfügung, die endlich eine Vergrößerung der Abteilung und ein besseres Training ermöglichte. Dafür nahmen die Federballer den ständigen Weg von Witzhelden nach Leichlingen in Kauf.

Großen Wert legt der Chronist auf die Feststellung, dass die Höhendorfspieler bereits vor der Eingemeindung außerordentlich erfolgreich waren. Denn mit dem Erreichen der Bezirksliga
(vergleichbar der heutigen Landesliga) im Jahre 1971 dokumentierten sie trotz der völlig unzureichenden Einfelderhalle in Witzhelden bereits vorher den Nachweis eines erfreulich guten Leistungsstandards.

Die guten Badminton-Leistungen prägten sicherlich
bereits damals entscheidend mit das gute Image des Witzheldener Sports – eine Tatsache, von der alle Witzheldener später durch die Errichtung der großen Sporthalle in Witzhelden einen Vorteil haben sollten. Bereits im ersten „Leichlinger Jahr“ 1975/76 erhöhte die Abteilung die Anzahl der aktiven Seniorenmannschaften von zwei auf vier. Neue Namen erschienen in der Rangliste von 1975/76. Mit Karin Rodies und Walter Schmitz schlossen sich erfahrene
Leistungsträger an, die vor allem auch im Bunde
mit Uli Handschuhmacher und dem vorübergehend in Leverkusen spielenden Günter Prenzel in den folgenden Jahren die sportliche Entwicklung entscheidend positiv mitbestimmten.

Der Aufstieg in die damalige Landesliga (heutige Verbandsliga) am 25.03.1977 gegen BC Tönisforst war der erste wirklich große sportliche Höhepunkt. Der Name „Witzhelden“ wurde im Sport erstmals auf
eine überregionale Ebene gehoben.

Die Ehrung zur „Mannschaft des Jahres“
im Dezember 1977 bei der vom Stadt-
sportverband Leichlingen neu ins Leben gerufenen Wahl kann wohl als erster feierlicher
Höhepunkt der Abteilungsgeschichte betrachtet
werden. Spätestens jetzt trugen die „besseren Zeiten“ ihre ersten Früchte. Nach vielem Bemühen und zähem Ringen, besonders auch unter
Mitwirkung unseres damaligen Abteilungsleiters, Dr. Ulrich Henkels, war es endlich im Frühjahr 1979 so weit: es begannen die ersten Arbeiten am Projekt „Sporthalle Witzhelden“. Die neue Halle in Witzhelden am Sportplatz brachte auch noch einmal eine erhebliche Verbesserung der Spiel- und Trainingsbedingungen.

TVW – international auf Reisen

Die ersten internationalen Kontakte gab es bereits 1967
in Gent (Belgien). Mit steigender Spielstärke wagten
sich die Aktiven immer mehr und mehr aufs internationale Parkett. Nach kleineren Turnieren in Belgien, Frankreich und der Schweiz folgten Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre enge freundschaftliche Kontakte zu BC Victoria Hoensbroek und BC Schijndel in Holland und die intensive Badminton-Partnerschaft zu Henley (England).
Die Badminton-Spieler waren die ersten Leichlinger Sportler, die im Jahre 1978 mit Henley Kontakte geknüpft hatten. Während 1978 „12“ Personen den Weg nach England antraten, waren es beim 6. Treffen immerhin 32 Henley-Reisende. Inzwischen verbindet den TVW eine enge Freundschaft mit den Badminton-Spielern aus Henley.

Der Höhepunkt der internationalen Kontakte und Reisen begann mit dem Kennenlernen von Heinz Klotsche aus Essen. Er hatte im November 1984 in der Badminton-Rundschau einen Gastgeber-Verein für den bulgarischen Meister gesucht. Als einziger Club hatte sich damals der TVW gemeldet und wenig später den SSK Start Sofia zum internationalen Turnier 1985 nach Witzhelden eingeladen.

Die Bulgaren bedankten sich mit einer Gegeneinladung
zu ihrem Turnier nach Sofia.
Als 1986 die Witzheldener Gruppe über Ostberlin nach Bulgarien startete, war sie ganz schön aufgeregt, denn für die meisten war dies die erste Reise „hinter den
Eisernen Vorhang“ in ein Ostblockland.

Neben interessantem Badminton-Sport in Sofia und Besichtigungsfahrten in der Umgebung gab es anschließend noch einen eindrucksvollen Kurzurlaub gemeinsam mit unseren Gastgebern am Goldstrand des Schwarzen Meeres.

In Sofia hatten wir u.a. einen Badminton-Club aus
Ungarn kennengelernt. Angetan von den netten Leuten
aus Witzhelden bekamen wir 1987 und 1989 Einladung-
en ins Land der Pusstasöhne zu Turnieren nach
Nyiregyhaza im Nordosten Ungarns.

Beim Turnier in Ungarn trafen wir u.a. auf einen dä-
nischen Verein, den Hundested BC. Dieser“verpflich-
tete“ uns nach näherem Kennenlernen sogleich zu deren Turnier. So gelangt der TVW 1988 in ein relativ kleines, aber schmuckes Fischerdorf am Kattegat. Es soll hier nur soviel berichtet werden: Es wurde gut gespielt, aber noch besser gefeiert. Natürlich fehlte bei dieser Dänemarkreise auch ein Besuch im Tivoli und bei der Meerjungfrau in Kopenhagen nicht.

Nicht vergessen sollte der Chronist eine „kleine inter-
nationale Reise“ nach Essen, wo der TV Witzhelden
am 15.05.1991 in einem Gruppenspiel u.a. auf SKA Moskau (einem Studentenclub aus der russischen Hauptstadt) antrat und gegen den späteren Turniersieger mit 1:7 verlor.

Ein „nationaler/internationaler Traum“ ging in Erfüllung: Ein Spiel in der DDR. Kurz vor der Währungsunion am 16.06.1990 kam es noch zu offizieller DDR-Zeit in Dresden zu Spielen zweier Witzheldener Altersklassen-Mannschaften gegen entsprechende
Stadtauswahl-Mannschaften aus Dresden. Es war eine nachhaltig eindrucksvolle Reise mit dem Kennenlernen inzwischen guter Badminton-Bekannter aus dem damals noch „anderen Deutschland“.
Bundesliga in Witzhelden

Bisher war für uns das Spielen nur „Spaß“. Jetzt begannen Überlegungen, ob wir nicht Unterstützung von „Anderen“ bekommen könnten, um auch in der hohen Spielklasse bestehen zu können. Einige Sponsoren konnten gefunden werden – aber
viel wichtiger: wir bekamen auch sportliche Verstärk-
ung mit Tom Lambertz und Stefanie Hansen. Als Trainer wurde Martin Knupp verpflichtet, der vielen von uns als langjähriger Bundestrainer und als Leichlinger Schriftsteller bekannt war.

Die Regionalliga-Saison 1994/95 war dann der Durch-
start in unsere „große Bundesligazeit“. „Ein Dorf im Badmintonrausch“ oder „2. Bundesliga im Höhendorf“ waren die damaligen Schlagzeilen in der regionalen Presse.

Es folgte eine vierjährige erfolgreiche, zeitaufwändige, geldfordernde, stressige, abstiegsdrohende und schöne Zweitliga-Zugehörigkeit.

Erfolgreich: Sportlich gesehen war die Bundesliga für den TVW und das eher kleine Dorf Witzhelden schon ein großer Erfolg. So etwas auf die Beine gestellt zu haben, macht uns stolz. Außerdem hat man auch von der deutschen Badmintonwelt mit
Erstaunen die Erfolge registriert und mit Schmunzeln gefragt, wo denn Witzhelden wohl liegt.

Zeitaufwändig: Fahrten nach Greifswald, Hamburg, Gifhorn und natürlich auch Berlin ließen oftmals bei Spielern und Betreuern das Private in den Hintergrund treten. Selbst bei Heimspielen waren manchmal drei Tage zu verplanen. Aufbau von Schiristühlen und von Werbetafeln oder die Einkäufe für den beliebten Verzehr in der Cafeteria seien hier beispielhaft erwähnt.

Geldfordernd: Robert Liljequist und Micha Popov, zwei Weltklassespieler, fanden den Weg (dank Martin Knupp) nach Witzhelden. Reisekosten von Finnland oder Bulgarien ließen unsere Geld-
börse schmaler werden. Aber auch die eigenen Spieler schnupperten natürlich an der deutschen Badmintonszene, was auch nicht gerade kostenlos war.

Stressig: Stress vor allem bei den Betreuern, ob man an alles gedacht hatte bei den Reisen oder Heimspielen – ob die ausländischen Sportler auch wirklich am Flughafen ankamen – ob die Spiele erfolgreich beendet und der Abstieg abgewendet werden würde – ob die finanziellen Mittel bis zum Ende der Saison reichten.

Abstiegsdrohend: Einer der Plätze von 5 bis 8 waren für Vereine des Schlages TV Witzhelden bei den Insidern eingeplant. Alle hatten meistens Recht, denn wir tummelten uns letztendlich des öfteren im Abstiegskampf. Drei Jahre konnten wir den Abstieg (manchmal sehr knapp) abwenden.

Schön: Trotz der vielen Belastungen war es eine außergewöhnliche, für uns nicht zu missende Zeit, die Zeit der 2. Bundesliga. Wir als kleiner Dorfverein hatten es geschafft, in der Szene der Großen mitzumischen und oftmals auch zu bestehen. Viele neue interessante Badmintonfreaks wurden kennen gelernt – die Bundesliga in Witzhelden hatte funktioniert.

Kader des TVW über die Jahre:

Stefanie Hansen, Conny Ern, Heidi Bender, Nicole Krause, Jasmin Hoersch, Robert Liljequist, Micha Popov, Tom Lambertz, Reiner Stenzel, Frank Börsch,
Michael Busse, Stefan Wehner, Marcus Sass, Christian Schmalhaus, Holger Behrens.

Als Trainer Martin Knupp und als Betreuer Uli Handschuhmacher, Wilhelm Schmitz, Claus-Peter Lienig und Günter Prenzel.
1999/2000 waren wir wieder in der Regionalliga angelangt und in der Folgesaison ging es zurück in die Oberliga. Wir nahmen es realistisch und waren auch nicht entmutigt. Man kann davon
ausgehen, dass wir den Bundesliga-Abstieg hätten verhindern können, wenn wir
bei unseren Finanzplanungen nicht realistisch geblieben wären. Die Verpflichtung nur eines (teuren) Spitzenspielers hätte wohl gereicht.

Die Abteilungsleitung entschloss sich, die zur Verfü-
gung stehende Arbeitskapazität der Verantwortlichen
und der Helfer und die finanziellen Mittel langfristiger und mehr für die Zukunft und somit vor allem für die Nachwuchsförderung einzusetzen. Dadurch sahen wir am ehesten eine Chance, gute nachrückende Spielerinnen und Spieler aus den eigenen Reihen hervorzubringen.

Rückblick Badminton 1. Mannschaft 2000 – 2008

Das Gesamtbild in den Ligen des Badmintonverbandes hat sich in den Jahren von 2000 bis 2008 deutlich verändert. Die Leistungsstärke wurde immer dichter und in den Vereinen spielten auch außerhalb der 1. Bundesliga immer mehr ausländische Spielerinnen und Spieler.

Durch den Weggang von Leistungsträgern und den Rückzug von verschiedenen Sponsoren wurde im Jahr 2000 die Luft in der hohen 2. Bundesliga für unseren TVW dünner. So stiegen wir dann von der 2. Bundesliga in die Regionalliga und ein Jahr später weiter in die Oberliga ab.

Hier konnten wir uns und dann bis zum Jahr 2006 mit
vielen Eigengewächsen, wie Svenja Schuster und
Veronika Scharpmann gepaart mit einigen Spielern aus Nachbarvereinen, wie Markus Saß, Holger Behrens, Torsten van de Sand, Nina Willems, Nicole Krause und Anne Fragner, die Klasse halten.

In den Jahren 2004 und 2005 spielten nach langer Ab-
stinenz auch wieder Ausländerinnen in Witzhelden. Die polnischen Spielerinnen Domenika Guzik und Kasia Garbacka spielten jeweils eine Saison für den TVW.
Im Jahr 2007 reichte die Spielstärke auch für die Oberliga nicht aus, da wir uns entschlossen hatten, die gesamte Mannschaft neu auf zu stellen und deutlich zu verjüngen. Die jungen Spieler mussten erkennen, dass die Klasse diesmal noch zu hoch war. Ein neuer Anlauf sollte in der Folgesaison gestartet werden. Die Mannschaft blieb zusammen und erreichte verlustpunktfrei das Ziel Oberliga. Im Jubiläumsjahr wird nun dieselbe junge Mannschaft in der Oberliga antreten und wir hoffen, dass in diesem Jahr die Klasse gehalten werden kann und die Mannschaft sich für weitere höhere
Aufgaben empfehlen wird.

Stets wichtig – unsere Jugendarbeit

Wie bereits im Bericht über die ersten Mannschafts-
spiele erwähnt, starteten wir schon 1961/62 mit einer Jugendmannschaft zu Verbandsspielen. Zu dieser Zeit waren die Federballer die einzige Abteilung in ganz Witzhelden, die eine aktive Jugend stellte.

Nach der Eingemeindung zu Leichlingen im Jahre 1975 machte der TVW den Badminton-Sport auch bei der Leichlinger Jugend populär. Mit Hilfe der Realschul-Sporthalle (5 Felder) vergrößerte sich jetzt die Jugendabteilung und so konnten wir 1977 erstmals zwei Jugendmannschaften melden. Zum erstenmal wurde damals eine Jugendmannschaft von uns Gruppen-Staffelsieger. Zur Saison 1978/79 startete erstmals eine
Schülermannschaft, die auf Anhieb einen guten 5. Tabellenplatz erreichte.

Die Jugend der Saison 1978/79 mit den Leistungsträgern Axel Ruttloff und Frank Schmitz war recht spielstark
und gewann ohne Verlustpunkt den Gruppensieg. Im Folgejahr spielte sie in fast gleicher Besetzung (ergänzt durch Monika und Heike von den Schülern) in der Meisterklasse der Jugend und erkämpfte mit dem 4.Platz ein achtbares Ergebnis.

Nach einer gewissen Durststrecke erlebte der Jugendbereich ab etwa 1995/96 wieder einen deutlichen Aufschwung, als sich mit Liane Scharpmann ein Elternteil für die Jugendbetreuung zur Verfügung stellte. Es fand sich eine neue Mannschaft u.a. mit Sebastian Nutt und den damals elfjährigen Mädchen Svenja Schuster und Veronika Scharpmann.

Herausragend von den Leistungen her die jungen Mädchen – der Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft 1997 im Mädchendoppel U12 durch Svenja und Veronika war schon ein Paukenschlag. Ein zusätzlicher zweiter Platz von Svenja und ein dritter Platz für Veronika vervollständigten den Erfolg. Beide Spielerinnen standen dann auch bald im Leistungskader des BLV/NRW. Auch in der höheren Altersklasse konnten sich die Mädchen durchsetzen. Sie spielten im Mädchendoppel bei den Deutschen Ranglistenturnieren ihrer Altersklasse ganz vorne
mit.

Die intensive Nachwuchsföderung zeig-
te 1998/99 weitere Früchte – endlich
war es soweit: Es konnten neben einer
Jugend- zwei Schüler-Einsteiger-Mann-
schaften gemeldet werden. Weildie „Kleinen“ mit viel Ehrgeiz dabei
waren und weil auch von Seiten der Eltern die notwendige Unterstützung kam (u.a. auch Fahrtendienst), hatte letztlich auch die Jugendleitung ihr Erfolgserlebnis.

In früheren Jahren gab es eigentlich nur wenige Mädchen und Jungen, die überregional hervortraten. Axel Ruttloff war der erste, der als Schüler durch Turniererfolge auf sich aufmerksam machen konnte, und der in der Jugend mit Frank Schmitz für den TVW ein starkes und erfolgreiches Jungendoppel stellte. Stefan Wehner erspielte sich einige vordere NRW-Ranglistenerfolge ebenso wie Dennis Ludwig bei den Schülern.
Von den Mädchen herausragend zu Anfang der Neunziger Jahre Jasmin Hoersch, die im Leistungskader des Bezirks aufgenommen war und die erfolgreich den TVW durch ihre Siege vertrat.

Auf die Jugendbetreuung über 45 Jahre Jugend-Badminton im TVW eingehend, möchte der Chronist nur soviel sagen: Es gab hier (wie wohl bei allen Sportvereinen) Höhen und Tiefen. Meist waren es einige wenige, die die Jugendarbeit über längere Zeit aktiv unterstützten – hierzu zählen neben den Abteilungsleitern (die öfter einspringen mussten) u.a. Wilhelm Schmitz,
Ulrich Handschuhmacher, Günter Hoersch, Michael Rosenbaum, Carsten Noe, Silke Schmitt, Ute Krause.

Unsere engagierte Jugendleiterin Liane Scharpmann kann auf einen Stamm von Helfern (vorwiegend aus dem Elternbereich) bauen und hat mit Rolf Sauerbier einen ausgebildeten Trainer zur Seite, der seine erworbenen Fähigkeiten besonnen an die Kinder vermittelt.
Allen Unterstützern der Jugendarbeit an dieser Stelle für ihre wichtige Hilfe ein großes “Dankeschön”.

Die Erfolge der Oldies
Mit seiner Oldie-Truppe hat der TVW seine herausragendsten Erfolge – auch international – erreicht. Allen voran steht natürlich das Paradestück des TVW, Heidi
Bender, die einige Jahre unsere Bundesliga-Mannschaft verstärkte. Sie hat während ihrer Witzheldener Zeit bis 1998 in ihrer Altersklasse 3 Europameistertitel, eine Vize-Europameisterschaft und 7 Deutsche Meisterschaften errungen.

Weitere Europa-Erfolge erzielten Traudl Ehm und Claus-Peter Lienig 1995 bei den ersten Europäischen Altersklassen-Meisterschaften im dänischen Hilleröd.
Beide erreichten in Ihren Doppeldisziplinen jeweils den 3. Rang. Wilhelm Schmitz wurde 2008 in Spanien Vize-Europameister im Herrendoppel.

Den Reigen der “ Deutschen Meister” eröffnete im März
1988 Karin Rodies in Glinde bei Hamburg (1. Platz
Damendoppel, 0 40)

In den folgenden Jahren bis 2008 wurden durch Uli Handschuhmacher, Günter Prenzel, Peter Honnen, Claus-Peter Lienig, Heinz Volberg und Wilhelm Schmitz diverse Deutsche Meisterschaften und Vize-Meisterschaften erkämpft.

Zahlreiche Westdeutsche-Meisterschaften und vordere Plazierungen sind mit folgenden Namen aus unserer Oldie-Truppe verbunden: Ulrich Handschuhmacher, Dr. Ulrich Henkels, Peter Honnen, Inge v. Kieseritzky, Thomas Reimann, Karin Rodies, Axel Ruttloff, Regina Saddeler, Wilhelm Schmitz, Heinz Volberg.

Die guten Erfolge bei Westdeutschen Meisterschaften zeigten sich auch daran, dass sich meist eine größere Anzahl Witzheldener für die Deutschen-Senioren-Titelkämpfe qualifizierte. Der TVW war daher in den vergangenen Jahren einer der meist
vertretenen Vereine in den Starterlisten der Deutschen-Seniorenmannschaften.

Auch bei den Ausrichtungen von Westdeutschen Meisterschaften der Oldies hat sich der TVW hervorgetan. So wurde im im Jahre 2004 bereits zum achten Mal nach 1982, 1985, 1987, 1989, 1995, 1998 und 2000 diese Meisterschaften im Höhendorf ausgerichtet.
Den hohen Organisationsaufwand kann man vielleicht
daran ermessen, dass in drei Tagen über 200 Spiele in 6 verschiedenen Altersklassen mit je 5 Disziplinen auszutragen sind.

Die Federballer und ihre Ausländer

Clemens Wortel aus Holland (ehem. Nat.Spieler) war eine wertvolle Verstärkung ab 1983 mit kurzer Unterbrechung bis 1993. Er war eine wichtige Stütze in unserer aufstrebenden Zeit. Nicht um Geld zu verdienen, führte ihn der Weg im Seniorenalter nach Witzhelden – es machte ihm Spaß, mit gleichgesinnten Kameraden
Erfolge zu feiern. Stefanie Hansen kam als Freundin von Tommi Lambertz nach Witzhelden. Ihre Heimat ist Dänemark, aber sie wohnte schon einige Jahre in der hiesigen Umgebung. Steffi hatte maßgeblichen Anteil am
Aufstieg in die Bundesliga und am mehrmaligen
Klassenerhalt. Wir erinnern uns gerne an das bärenstarke Mixed Lambertz/Hansen. Weil sie zu einer Weiterbildung in die USA ging, stand uns Stefanie ab 1999 leider nicht mehr zur Verfügung.

Unser bekanntester Ausländer war Robert Liljequist, ein sympathischer junger Mann und ein ausgezeichneter Einzelspieler. Er hatte nur einen Nachteil, er wohnte in Finnland zu weit weg und seine Flugkosten bereiteten uns große Kopfschmerzen. Wir konnten Robert nicht mal die Hälfte dessen bieten, was andere Vereine ihm nach seinen Erfolgen in den zwei Jahren bei uns offerierten – wir konnten ihn nicht halten. Der bulgarische Spitzenspieler Michael Popov war zwar wohl ein besserer Doppelspieler als Robert, aber es war ihm nicht gegeben, den finnischen Meister so recht zu ersetzen. Da auch er weit weg von hier wohnte, standen letztlich für uns Aufwand und Erfolg nicht in vertretbarer Relation. Natürlich sind wir auch in Zukunft an ausländischen Mitspieler sehr interessiert – aber nicht um jeden Preis.

Die Abteilungsleiter 1960 bis 2009

Vom Gründungsjahr 1960 bis zum Jubiläumsjahr des
Turnverein Witzhelden (125 Jahre) wurde die Abteilung
Badminton von folgenden Abteilungsleitern geführt:

1960 bis 1962
Roland Breidenbach

1962 bis 1974
Herbert Breidenbach

1974 bis 1994
Dr. Ulrich Henkels

ab 1994
Günter Prenzel

Vom kleinen Dorfverein zum Bundesligisten